In einem aktuellen Beitrag im Amtsblatt wird die langsame Entwicklung des Wohnungsbaus in Freiburg thematisiert. Trotz Fortschritten auf dem Ganter-Areal und dem Crash-Gelände bleibt die Geschwindigkeit hinter den Erwartungen zurück. Der Artikel fordert einen ‚Bauturbo‘, um den Wohnungsmarkt zu entlasten und die Bedürfnisse der wachsenden Bevölkerung zu erfüllen.

Im Schneckentempo, aber immerhin, geht es voran beim Wohnungsbau in Freiburg: Mit dem Ganter-Areal und dem Crash-Gelände wurden zuletzt zarte Schritte nach vorne gemacht. Aber es ist immer noch eher ein langsames Herantasten als der nötige Vollsprint. 

Die Kommunalpolitik ist bekannt dafür, dass sie sich gerne selbst das Leben schwer macht. Die Wohnungsknappheit tritt in den Hintergrund, wenn es um exakte Giebelausrichtungen, Geschosshöhen und Sozialquoten geht. Wenn die genauen Vorstellungen nicht erfüllt werden können, dann wollen viele im Rat am liebsten gar keine Wohnungen.

Das sehen wir natürlich anders. Jede neue Wohnung entlastet den Wohnungsmarkt in Freiburg. Deshalb drängen wir darauf, in Freiburg den Bauturbo einzuschalten. Es ist unerlässlich, dass wir im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger Hindernisse aus dem Weg räumen.

Die Sonderwünsche des Gemeinderats dürfen die Anstrengungen der Stadtverwaltung und der Freiburger Bevölkerung nicht behindern. Die Politik hat schon in vielen Bereichen bewiesen, dass sie sich mit ihrem schier unersättlichen Verlangen nach Satzungen zur Bauverhinderung, zu detaillierten Bebauungsplänen und Konzeptvergaben oft selbst bremst.

Das Baugebiet Kleineschholz ist auf dem besten Weg, ein Paradebeispiel dafür zu werden, wie solche Forderungen das Wohnen für die Mehrheit der Freiburger Familien unbezahlbar machen. Und auch die Vermarktung des Stadtteils Dietenbach scheint in eine ähnliche Richtung zu gehen.

Unsere Stadt braucht mehr Wohnungen. Wenn es dem Gemeinderat darum geht, die Bedingungen für Neubau so schwierig und unattraktiv wie möglich zu machen, dann braucht sich niemand über steigende Mieten wundern und dass junge Familien ins Umland gedrängt werden.

Ob auf dem Ganter-Areal, in Dietenbach, in Ebnet oder am Tuniberg: Hauptsache, es wird gebaut – und zwar schnell und effizient, im Interesse aller Freiburgerinnen und Freiburger.