Die Stadt stellt der Freiburger Turnerschaft 9 Mio. € für die Sanierung und den Umbau des FT-Sportparks zur Verfügung. Viel Geld; aber dadurch wird die Durchführung des 18. Mio.-Projekts erst möglich. Davon wird die Stadt insgesamt profitieren – und auch andere Sportentwicklungsprojekte stellt das nicht in Frage.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

sehr geehrter Herr Gerspach, sehr geehrter Herr Fischer,

von meinen Vorrednern und auch davor im Sportausschuss wurden ja bereits die Vorteile wie die 80%ige Reduktion des CO2-Ausstosses, der Barrierenabbau für Menschen mit Behinderung oder auch die verbesserte Arbeitssituation für die weit über einhundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinreichend genannt. Darüber brauchen wir hier – denke ich – nicht mehr zu diskutieren. Natürlich ist die Maßnahme gerade im Hinblick auf die Energieeinsparung sinnvoller, als sehr viel Geld für das Heizen der Burda Halle sprichwörtlich “aus dem Fenster zu blasen”.

Deshalb werde ich mich auf die wichtige gesellschaftliche und soziale Funktion konzentrieren, welche die FT als gemeinnütziger Sportverein mit nunmehr 6.600 Mitgliedern in Freiburg einnimmt sowie später die finanziellen Aspekte beleuchten. Erst letzte Woche wurden im Rahmen des Ehrenabends in der Dreifeldhalle Sportlerinnen und Sportler sowie langjährige Mitglieder geehrt – bemerkens-
wert, was da in sportlicher Hinsicht geleistet wird. 

Wir wohnen ja quasi direkt gegenüber und sehen täglich, von wie vielen Bürgerinnen und Bürgern der FT Sportpark genutzt wird: dies gilt vor allem auch im Kontext der frühkindlichen Erziehung und Bildung. Die FT betreibt bundesweit immer noch die einzige Sportgrundschule und unterstreicht mit der Kita und dem Sportkindergarten oder auch dem kürzlich eröffneten Spielplatz das jahrzehntelange Engagement in diesem Bereich. 

So richtig bewusst wurde mir die gesamtgesellschaftliche Rolle der Freiburger Turnerschaft vor einigen Wochen bei der Ferienbetreuung in den Sommerferien mit knapp 3000 Kindern – aus meiner Sicht wirklich beeindruckend., man hat das Gefühl, ganz Freiburg bringt die Kinder zur FT. 

Die Pläne für den FT Sportpark sind daher eine sinnvolle Investition in die gesamte Stadtgesellschaft, denn Sport- flächen sind in Freiburg quasi so knapp wie bezahlbarer Wohnraum.

Wir können als Fraktion auch der geplanten Umsetzung mit der Aufspaltung in jährliche Tranchen i.H.v. 900.000,- viel Sympathie abgewinnen: diese kann aus unserer Sicht eine Blaupause für weitere große Projekte sein. Durch die Kostenaufteilung mit der FT entsteht eine signifikante Hebelwirkung, denn nur durch die wenigsten Investitionen kann die Stadt mit lediglich 9 Mio. € ein 18 Mio. € Projekt möglich machen. Durch die Kostendeckelung für die Stadt haben wir bezüglich der realen Baukosten die Planungssicherheit, wofür gerade unsere Fraktion steht.

Das alles darf aber natürlich keine Absage an andere sportpolitische Zielsetzungen sein. Denn wer bereits vor diesem Projekt andere Sportentwicklungsprojekte verhindern wollte, wird es auch nach diesem Beschluss tun – Stichwort Eisstadion.
So wichtig die FT auch ist, an vielen weiteren Stellen in Freiburg ist ebenfalls Bedarf und diesen können wir danach nicht sagen: “Pech gehabt, die FT war uns eben wichtiger”.

Umso wichtiger ist die aktuelle Sportentwicklungs-
planung unter der Federführung des Sportreferats. 

Auch dass es eine weitergehende Belastung für den städtischen Haushalt ab 2023 bedeutet, ist allen Anwesenden klar. Wir sind aber der Meinung, dass das Geld in diesem Fall sehr gut investiert ist.

Wir freuen uns sehr, der Freiburger Turnerschaft heute grünes Licht für ein wegweisendes Projekt zu geben, das sportpolitisch, stadtplanerisch, ökologisch und vor allem gesamtgesellschaftlich Sinn macht.

Ein großes Dankeschön an den engagierten und hartnäckigen Vorstand sowie den Vertreterinnen und Vertretern, ganz ganz herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit !