Rathaushock, Oberlindenhock, St. Georgener Weintage: all diese Veranstaltungen wurden in diesem Jahr bereits abgesagt. Nicht aber aufgrund der Pandemie wie in den vergangenen beiden Jahren: die Sicherheitsauflagen der Polizei und der Stadt Freiburg waren für die Veranstalter zu hoch. Gemeinsam mit den anderen Fraktionen des Gemeinderats stellen wir daher den Antrag, die Veranstalter bei der Umsetzung der Maßnahmen zu unterstützen und einen runden Tisch für den Austausch zwischen Veranstaltern und Ordnungbehörden einzurichten.

Der Antrag als PDF

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Horn,

Traditionsfeste und Hocks wie zum Beispiel die St. Georgener Weintage, der Oberlindenhock, der Rathausplatzhock oder der Zähringer Hock gehören seit Jahrzehnten zu Freiburg. Gemütlich Beisammensein, gesellige Unterhaltungen führen und regionale Speisen und Getränke genießen: Für manche Stadtteilbewohner_innen sind die Hocks und Feste noch heute die wichtigsten Veranstaltungen des Jahres. Doch die Traditionsfeste sind mehr als bloßes Beisammensein. Sie sind zum einen ein Wirtschaftsfaktor, erhöhen die Attraktivität der Stadt auch für Tourist_innen und geben vielen gemeinnützigen Vereinen die Möglichkeit ehrenamtlich Geld zu erwirtschaften, welches für die Vereinsarbeit verwendet werden kann.

Die Traditionsfeste und Hocks sind ein Stück Freiburger Identität – daher sprechen sich die unterzeichnenden Fraktionen ausdrücklich für ihren Erhalt aus.

Umso besorgter sind wir aufgrund der in der Berichterstattung vom 27. Mai 2022 „Breisgauer Narrenzunft sagt Rathausplatzhock ab“ dargestellten organisatorischen und finanziellen Probleme mit dem Ergebnis, dass nun bereits drei Traditionsfeste abgesagt wurden. 

Nach zahlreichen Gesprächen mit Vereinsverantwortlichen und ehrenamtlich Engagierten sowie mit Vertreter_innen der Verwaltung stellen die unterzeichnenden Fraktionen fest, dass dieses Kulturgut mit vergleichsweise geringem finanziellen und ideellen Aufwand sowie beidseitiger Verbesserung der Kommunikation „gerettet“ werden kann. 

Vor diesem Hintergrund beantragen die unterzeichnenden Fraktionen den Tagesordnungspunkt „Unterstützung für Traditionsfeste und Hocks“ auf die nächstmögliche Gemeinderatssitzung zu setzen und eine schriftliche Vorlage unter Berücksichtigung folgender Aspekte dem Gemeinderat zum Beschluss vorzulegen:

  • Zur Unterstützung der ehrenamtlichen Veranstalter_innen von Traditionsfesten und Hocks wird ein Fonds in Höhe von 50.000 Euro eingerichtet. Mit diesen Geldern sollen ausschließlich Ordnerdienste finanziert werden, um die Sicherheitsauflagen der sogenannten „Blaupause“ erfüllen zu können.
  • Die Stadtverwaltung lädt alle betreffenden Vereine und ehrenamtlichen Festveranstalter gemeinsam mit der Polizei und dem AfÖ zu einem runden Tisch „Traditionsfeste und Hocks“ ein und informiert über die differenzierte Anwendung der Blaupause sowie das gemeinsam mit der Polizei erarbeitete Unterstützungspaket wie den Verleih von Funkgeräten, Megafonen und Notbeleuchtungsausrüstung.

Vielen Dank.