Radwege in Meterhöhe über unseren Straßen: diese geniale Idee verfolgt aktuell ein Schweizer Start-Up. Via Solarpanels wird die Strecke beheizt um Schnee- und Eisglätte zu verhindern, Kreuzungen für Fahrräder sind ein Ding der Vergangenheit und aus nachhaltigem Holz sollen sie auch noch gebaut werden: wir müssen zugeben, die Idee hat einigen Charme. Das Land BaWü will in der Region Stuttgart eine Teststrecke bauen. Wir fragen, nach, ob dieses Konzept prinzipiell auch in Freiburg denkbar ist, und ob sich die Verwaltung auch hier eine Teststrecke vorstellen kann.

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Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Horn,

der Ausbau der Radnetzes ist in Freiburg ein wesentlicher Beitrag zur Ermöglichung einer zukunftssicheren, nachhaltigen Mobilitätsstrategie. Hierzu plant, und realisiert die Stadt eine umfassende Erweiterung des Radnetzes und eine strategische Neuausrichtung bestehender Mobilitätsinfrastruktur hin zu den Anforderungen und Bedürfnissen des Radverkehrs.

Die Problematik der Aufteilung des städtischen Raums für einzelne Verkehrsmittel, in erster Linie zwischen dem ÖPNV, dem Auto-, Rad- und dem Fußverkehr, ist dabei wie in vielen anderen Städten ein zentraler Teil der Debatte. Die Landesregierung Baden-Württemberg hat in diesem Kontext vor wenigen Wochen angekündigt, in der Region Stuttgart testweise einen erhöhten Radschnellweg zu installieren. Die Verlagerung von Radschnellwegen in gesonderte, über den bestehenden Straßen aufgebaute Brücken hat dabei das Potential, kreuzungs- und konfliktfreie Radstrecken zu ermöglichen, die nur einen geringen Teil des vorhandenen Straßenraums beanspruchen. Im konkreten Fall ist der Bau via modularen, vorgefertigten Holzelementen angedacht, welche nach Herstellerangaben über integrierte Solarpanels den eigenen Energiebedarf für Beleuchtung und Fahrbahnbeheizung decken. (Siehe Herstellerangaben)

In diesem Kontext bitten wir die Verwaltung um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Sieht die Stadtverwaltung prinzipiell in Freiburg bauliche sowie baurechtliche Möglichkeiten, erhöhte Radwege temporär oder dauerhaft über dem vorhandenen Straßennetz zu installieren?
  2. Gibt es aus Sicht der Stadtverwaltung Anwendungsmöglichkeiten, bei denen ein erhöhter Radweg einen Ausbau des Radwegenetzes an Stellen und Wegen ermöglicht, die durch einen konventionellen Radweg für den Radverkehr nicht bzw. nur schlecht erschlossen werden können?
  3. Gibt es in Freiburg in Planung oder im Bau befindliche Radstrecken, bei denen durch eine Realisierung als erhöhtem Radweg verkehrstechnische, bauliche, ökonomische oder klimatische Vorteile gegenüber dem konventionellen Bau denkbar sind?
  4. Ist es in Freiburg denkbar, die Verkehrsführung via eines erhöhten Radschnellweges in Freiburg testweise zu realisieren, um Streckenführung, Annahme durch die Verkehrsteilnmehmenden sowie Auf- und Abbau zu erproben?