Der Beitrag im aktuellen Amtsblatt

Als Fraktion sind wir bekannt dafür, dass wir uns für mehr Bauvorhaben in Freiburg einsetzen. Wir sind überzeugt: jede neue Wohnung eine gute Wohnung. Die hohen Wohnkosten in unserer Stadt sind lediglich ein Symptom des eigentlichen Problems: es gibt schlichtweg nicht genug Wohnraum.

Auch deshalb begrüßen wir weitestgehend die Anstrengungen der Stadtverwaltung, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Wir haben zwar Unverständnis dafür, dass die Stadt ohne Not darauf besteht, das FSB 2030-Programm zu einer dauerhaften Belastung für den städtischen Haushalt machen. Dennoch: es werden neue Wohnungen geschaffen, und das ist ein wichtiger Schritt.

Deshalb ist es für uns umso unverständlicher, wenn die Verwaltung ihre knappen Ressourcen nutzt, um Bauvorhaben zu blockieren. In der letzten Sitzung wurde dies bei einer Innenentwicklung in der Unterwiehre und einem umfangreichen Baustopp am Lorettoberg deutlich. Wir verstehen, dass diese Wohnungen nicht dem unteren Marktsegment dienen würden. Aber am Ende des Tages wurde neuer Wohnraum blockiert – und das ist genau das Problem, das wir versuchen zu lösen.

Die Frage bleibt im Raum, welche Gesamtstrategie die Stadt verfolgt. Einerseits heißt es, es sollten so viele Wohnungen wie möglich gebaut werden. Andererseits werden neue Wohnungen verhindert, die den Haushalt nicht belastet hätten. Die Bauverwaltung sei so beschäftigt, dass sie sich nicht um ein neues Feuerwehrhaus in Kappel oder eine Zukunftsplanung für die Gaskugel kümmern könne. Trotzdem findet sie die Zeit, einen Innenhof in der Wiehre und eine Straße am Lorettoberg mit aufwändigen Baustopps zu belegen.

Vor dem Hintergrund steigender Baukosten und Bodenpreise muss die Stadt ihre Strategie überdenken. Die Angst, dass Familien Eigentum erwerben könnten oder dass Menschen ohne Wohnberechtigungsschein eine Wohnung finden könnten, sollte abgelegt werden. Wir sollten uns auf das Wesentliche konzentrieren: mehr Wohnraum für Freiburg zu schaffen.