Die Stadt Freiburg bewirbt sich auf das Modellprojekt „Smart Cities“ des Bundesinnenministeriums. Wird die Bewerbung positiv beschieden, so stehen der Stadt Mittel in Millionenhöhe zur Verfügung, um die Digitalisierung der Verwaltung voranzutreiben und neue Initiativen für eine bessere Vernetzung der Stadt zu starten. Sascha Fiek freut sich über diese Vorstoß und hofft, dass das Bundesinnenministerium die Freiburger Bewerbung annimmt.

Verehrter Herr OB,
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Menschheit hat viele Erfindungen erlebt, Buchdruck, Elektrifizierung, und so jetzt auch die Digitalisierung, welche die grundlegende Funktionsweise unserer Gesellschaft verändert haben. Heute sind wir uns einig, dass wir die Digitalisierung aktiv werden voranbringen müssen, das war aber ja auch bisher nicht immer so. Es gab ja auch eine Fraktion, die in der Anfangszeit gefordert hat, dass wir in Freiburg keine Computer verwenden dürfen. Das hat sich ja auch in der Zwischenzeit ein wenig geändert, und deswegen freut es mich dass wir inzwischen solche Projekte gemeinsam angehen können.

Meine Nebensitzerin hat jetzt gerade gefragt welche Fraktion damit gemeint sein könnte. ich glaube, sie hat da eine gewisse Idee.

Nein, aber ganz im Ernst, wir haben natürlich in allen Bereichen der Digitalisierung die gesamte Gesellschaft erfasst, in der Kultur, der Ökologie, der Ökonomie, in sozialen Belangen, in sportlichen Belangen, überall. Und wir wissen heute noch immer nicht genau wo wir stehen, was jetzt alles rauskommt, und deshalb ist es ganz wichtig dass das DIGIT und Herr Mutter auch von Vorneherein einen Ansatz gewählt haben, mit einer sehr hohen Flughöhe. Was ich sehr genieße an seinen Ausführungen und an seiner Arbeit ist, dass er von ganz weit oben erst einmal draufschaut, den gesamten Bereich in den Blick nimmt, und wir uns dann in den Details nach vorne arbeiten. Deswegen habe ich auch Hoffnung, dass dieser Antrag auch gelingt und dass wir in Freiburg diese Förderung erhalten können.

Für viele mag einiges sehr Abstrakt klingen wie dieser virtuelle „Datenraum“, und wir wissen teilweise noch nicht einmal was wir alles aus diesen Daten werden gewinnen können. Aber ich bin mir sicher wenn wir die neue Modellierung haben, dann werden wir stadtplanerisch ganz anders arbeiten können, dann werde wir Mobilität ganz anders planen können, weil wir verlässliche Zahlen haben. Dann wird uns das voranbringen.

Ich denke nur daran, wenn Herr Bürgermeister Haag im Bereich der Verkehrsplanung etwas erreichen möchte, dann macht er eine Verkehrsplanung, und da steht dann jemand mit Stift und Block und zählt Auto für Auto und Fahrrad für Fahrrad, das alles gibt es noch oder gab es vor Kurzem. All diese Dinge werden ja ersetzt, all diese Fragen die uns bewegen, werden wir auf ganz anderem Wege erfahren , und deshalb ist es so wichtig, dass wir dieses Open Data-Konzept voranbringen, und dass auch andere gesellschaftliche Gruppen, ökonomische wie aber auch ideelle und soziale Zugriff haben um Innovationen zu entwickeln.

Ich denke Freiburg ist da tatsächlich auf einem sehr sehr guten Weg, eben weil die Ansätze nicht Technologie-zentriert werden, sondern durch ein gesamtgesellschaftliches Denken. Deshalb freue ich mich darauf, diesen Prozess weiter zu verfolgen und hoffe dass Freiburg diesen Zuschlag bekommt, zumal man sehen muss, die Investitionen, die hier getätigt werden, werden so oder so früher oder später kommen müssen, und deswegen haben wir alle ein Interesse daran, jetzt die Förderung zu erhalten. In dem Sinne an der Stelle, vielen Dank!

Noch ein Wort zu dem Antrag auf eine Begleitgruppe: wir haben lange darüber diskutiert, intern auch, ob es nicht sogar einen Digitalisierungsausschuss braucht. Ich glaube, auch weil es eine Querschnittsaufgabe ist, sollten hier verschiedene Akteure in der Gesellschaft zusammenkommen, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Kultur und so weiter, um dann in der Detailplanung zu schauen, in welcher Reihenfolge gehen wir vor. Wenn wir von der großen Flughöhe sozusagen nach unten durchstarten, dann sollten wir alle mit an Bord nehmen, dann wird ein solcher Beirat auch eine wichtige Bedeutung haben. Der ist an den bisherigen Ausschüssen auch kaum anlehnbar.

In diesem Sinne, vielen Dank Herr Mutter, tolle Arbeit, und viel Glück!