Dietenbach ist ein Mammutprojekt, von dem die Zukunft Freiburgs abhängt. Umso erfreulicher ist es, dass die Verwaltung nun bei diesem wichtigen Projekt auf uns hört und damit die Zukunft des Projekts sichert.

Verkauf der Flächen der einzige Weg zum Dietenbach.

Dass die Stadt Freiburg die Entwicklungsmaßnahme Dietenbach von der Sparkasse übernimmt, war für unsere Fraktion ein Schock. Die Sparkasse war als der Akteur vorgesehen, der finanzielle Vernunft und wirtschaftlichen Sachverstand in das Projekt einbringen sollte, wo es Stadt und Gemeinderat mit utopischen Wünschen absehbar überfrachten würden. Nachdem sich die Sparkasse aus dem Projekt aufgrund wachsender Risiken zurückgezogen hat, war die Übernahme durch die Stadt leider unumgänglich. Aus unserer Sicht ein notwendiges Übel, hat die Verwaltung allerdings eher darauf hingearbeitet. Umso mehr freuen wir uns, dass die Verwaltung uns mit der Vorgehensweise entgegengekommen ist, der Grundstücksvergabe in Erbpacht im Dietenbach zunächst eine klare Absage zu erteilen.

Die Kosten- und Finanzierungsübersicht der Stadt sieht derzeit 1,2 Milliarden Euro für den Stadtteil vor. Die Realisierung des Stadtteils in Erbpacht wäre nicht nur finanzieller Selbstmord, der unsere Stadt schlichtweg zahlungsunfähig machen würde, sondern würde auch verhindern, dass die erforderliche Infrastruktur realisiert wird. Steigende Baukosten, wachsende Zinsen und die vielen baulandpolitischen Anforderungen, die Stadt und Gemeinderat an den Stadtteil stellen, lassen  hohe Neubaumieten von deutlich über 16€/qm erwarten. Quer durch die Republik werden aktuell Neubauprojekte wegen der hohen finanziellen Risiken eingestellt und auch Dietenbach kann von dieser Entwicklung betroffen sein, wenn sich nicht bis zum Baubeginn die Rahmenbedingungen wieder erheblich gegenüber dem heutigen Stand verbessern.  Eine einseitige Vergabe der Grundstücke in Erbpacht würde hier weitere Nachteile bewirken.

Insofern müssen wir froh sein, wenn überhaupt jemand dort baut, denn eines ist klar: Freiburg braucht Dietenbach. Der Grund dafür ist der einfachste Mechanismus, den ein freier Markt zu bieten hat: mehr Angebot senkt den Preis und die Stärkung des Angebots durch Neubau ist der einzige nachhaltige Weg, damit das Wohnen in Freiburg auch in den kommenden Jahren für die Mehrheit der Gesellschaft bezahlbar bleibt. Die Innenentwicklung wird dafür nicht ausreichen. Jedes Jahr werden mehr Freiburgerinnen und Freiburger geboren als sterben, es ziehen mehr Menschen zu als weg. Freiburg ist eine attraktive Stadt in einer attraktiven Region. All diese Menschen sind eine Chance, die wir nutzen müssen, aber dafür brauchen sie auch in den nächsten Jahren Wohnraum. Packen wir es also an!