Die Corona-Krise reißt tiefe Löcher in den kommunalen Haushalt. Neue Projekte werden da immer unwahrscheinlicher. So verhält es sich auch mit einer neuen Eis-Halle: gemäß der Zahlen, welche die Stadt auf der Pressekonferenz am Mittwoch, dem 7.10. vorgelegt hat, ist die Halle derzeit durch die Stadt schlicht nicht finanzierbar. Wir fragen daher bei der Stadt, woher die hohen veranschlagten Kosten kommen (Hallen in anderen Städten waren zum Teil wesentlich günstiger) und ob es bereits Gespräche mit privaten Investoren gab, die den Bau der Halle stemmen könnten.

Die Anfrage als PDF

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Horn,

die derzeitige dargestellte Situation beim geplanten Neubau des Eisstadions unterstreicht bedauerlicherweise genau das, was wir befürchtet hatten: Die Kosten sind exorbitant hoch und das Haushaltsloch lässt eigentlich keinen Neubau zu. Gleichwohl haben sich aus dem Fraktionsgespräch für uns folgende Fragen ergeben, die für unsere Bewertung, wie weiter zu verfahren ist, von großer Bedeutung sind:

1. Sind bereits Investoren auf Sie zugekommen, welche bereit wären, das Stadion zu bauen und an die Stadt oder eine Tochtergesellschaft zu verpachten?

2. Steht zu erwarten, dass über einen Investorenwettbewerb noch eine deutliche Kostenreduktion erreichen werden könnte? Und auf welche potenziellen Investoren ist die Stadt bislang zugegangen?

3. Wann ist mit der Übersicht über die Gesamtkosten einer Verlegung von St. Christoph zu rechnen? Bis wann könnte eine Verlagerung von St. Christoph realisiert werden?

4. In vielen anderen Städten werden augenscheinlich deutlich günstigere Eisstadien gebaut , als nun durch die Stadt für eine Freiburger Eisarena veranschlagt wurden. (z.B.Erdgas Schwaben Arena, Kaufbeuren, 2017, 3.500 Plätze, 23,9 Mio / Ege Trans Arena, Bietigheim-Bissingen, 2012, 4.517 Plätze; 18 Mio./ Energie Verbund Arena Dresden, 2007, 4412 Plätze, 29,7 Mio.) Warum wird in Freiburg das neue Eisstadion bzw. eine mögliche Mehrzweckhalle offenbar ungleich teurer? Spielt hier auch die Wahl des Architekten eine Rolle oder welche Faktoren führen zu den immensen Kosten? Können Sie uns eine detaillierte Aufstellung der ermittelten Kosten zukommen lassen?

5. Welche potenzielle Förderung von Bund und Land könnte es für das Projekt geben? Was wären die Voraussetzungen, um eine entsprechende Förderung zu erhalten?

6. Bis wann dürfen wir mit einer Berechnung der zusätzlich zu der Investition anfallenden jährlichen Betriebskosten rechnen.

7. Gibt es schon konkrete Überlegungen oder wurden bereits Gespräche geführt zu möglichen Drittnutzungen fernab der bereits vorgestellten Lösungen durch Nutzung als Kongress- oder Sporthalle?


Wir danken für eine zeitnahe Beantwortung.

Mit freundlichen Grüßen

Sasche Fiek
FDP&BFF Fraktion

(Bildrechte: © Jörgens.mi, CC BY-SA 3.0)