Kann die Stadt für viele städtische Aufgaben seltener kostbares Trinkwasser, und häufiger Brauch- oder Regenwasserquellen nutzen? Und welche Anstrengungen hat die Stadt dazu bisher getan? Auch Freiburg wird in Zukunft häufiger mit Wasserknappheiten zu tun bekommen. Wie sich die Stadt darauf vorbereitet, erfragen wir von der Verwaltung gemeinsam mit den Fraktionen der Grünen, SPD/Kulturliste, Eine Stadt für alle, der CDU und Dr. Winkler.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Sehr geehrte Damen und Herren,
in Hinblick auf die aktuellen Diskussionen und klimawandelbedingten Probleme wie Dürren,
Trockenheit, Grundwasserspiegelentwicklung und die Folgen daraus einerseits und die
steigenden Kosten der Wasseraufbereitung und Trinkwasservorhaltung andererseits stellen
sich unseren Fraktionen die folgenden Fragen.
Wir bitten um eine schriftliche Beantwortung und ggf. um eine Berichterstattung zum
Thema Brauchwassernutzung und Wasserzisternen im Ausschuss für Umwelt und
Klimaschutz.
- Gibt es in der Stadt und bei den städtischen Gesellschaften eine Sammlung und
Bevorratung von Brauchwasser, bzw. dessen Einsatz in Bereichen, in denen kein Trinkwasser
benötigt wird? Bspw. bei der ASF (Fahrzeugreinigung und Straßenreinigung) und der VAG im
Bereich der Fahrzeugreinigung, bei der f.q.b (Gärtnerei) zur Pflanzenbewässerung, beim GuT
und auf dem Mundenhof zur Bewässerung von Pflanzen, Parkanlagen und Kleingärten oder
auch im Bereich der Bauwirtschaft und der Landwirtschaft. - In welchen Bereichen der Stadt und der städtischen Gesellschaften fallen die größten
Wasser- und Trinkwasserverbrauchsmengen an, die auch über eine Brauchwassernutzung
abgedeckt werden könnten? Wie hoch ist demnach in etwa der Gesamtbedarf an
Brauchwasserbevorratung der einzelnen städtischen Gesellschaften und Bereiche? - In welchen städtischen Liegenschaften gibt es bereits die Nutzung von
Brauchwasser/Regenwasser, z.B. im Sanitärbereich und der Bewässerung der
Außenanlagen? - Welche Rolle spielt die Brauchwassernutzung und -sammlung in den neuen Baugebieten,
u.a. Metzgergrün, Lindenwäldle, Dietenbach und Kleineschholz?
- Inwieweit hält die Stadtbau für Mieter*innengärten und Außenanlagen
Brauchwasserzisternen bereit oder plant diese im Neubau? Sind bei neuen Projekten der
FSB, Brauchwasseranschlüsse für Toilettenspülung und zur Bewässerung der Außenanlagen
denkbar (ohne Kostenexplosion)? Inwieweit ist die Freiburger Stadtbau in der Lage,
Brauchwasserzisternen für Häuser/Wohnungen im Bestand zu installieren? - Welche Rolle spielt die Brauchwassernutzung im Bereich der Landwirtschaft auf dem
Stadtgebiet Freiburg? - Sind durch den vermehrten Einsatz von Brauchwasser Kosteneinsparungen und positive
Umwelteffekte oder auch gravierende qualitative Veränderungen und Veränderungen in
spezifischen Betriebsabläufen zu erwarten? Welche Auswirkungen hätte eine Reduzierung
der Abwassermenge z.B. auf die Kanäle (Mischwasser) im Hinblick auf ihre Spülung? - Welche Erfahrungen wurden mit der gespaltenen (gesplitteten) Abwassergebühr
gemacht? - Wie steht die Stadt zum Betrieb von einer oder mehreren öffentlichen
Brauchwasserzisternen, auf die im Bedarfsfall durch die Stadt und die städtischen
Gesellschaften zugegriffen werden können? Gibt es zu Bau und Betrieb ggf. konkrete
Kosteneinschätzungen? - Falls noch wenig oder nichts geschehen ist: Inwieweit und wann ist die Umstellungen
von Trinkwasser auf Brauch-/Regenwasser geplant? Hat die Stadt Förderprogramme oder
eine Strategie zur vermehrten Nutzung von Brauchwasser?
Herzlichen Dank für die Beantwortung der Fragen.
Die unterzeichnenden Stadträt:innen und Fraktionen:
Gregor Mohlberg, Emriye Gül, Anne Reyers; Eine Stadt für alle
Renate Buchen, Walter Krögner; SPD/Kulturliste
Dr. Maria Hehn, Timothy Sims; Bündnis90/Die Grünen
Dr. Carolin Jenkner, Bernhard Schätzle; CDU
Sascha Fiek; FDP-BFF
Dr. Wolf-Dieter Winkler; FL-Einzelstadtrat